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Schlachtfeld Gehirn

Mein Editorial für die dritte GEGENDRUCK, die am 15. Januar erscheint und sich - unter anderem - mit dem weiten Themenfeld der kognitiven Kriegsführung beschäftigt. Mein ausführlicher Textbeitrag für diese Ausgabe läuft unter dem Titel »Zerebrale Zermürbung«.







Tom-Oliver Regenauer | 05.01.2025


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wenn wir an Schlachtfelder denken, sehen wir vor unserem inneren Auge düstere Bilder von verkohlten Wracks, von Einschlagkratern, schreienden Verwundeten, Leichen und dichten Rauchschwaden, die am Horizont über verbrannter Erde wabern.


Vergleichbare Assoziationen drängen sich auf, versucht man in Bilder zu fassen, in was für einer Gesellschaft wir mittlerweile leben. Intellektuelle Wracks, mediales Flächenbombardement, stumme Schreie von Pharmaopfern und hungernden Kindern, weggescrollt von Smartphone-Zombies, deren letzter Hauch Empathie am Rande ihres dissoziativen Wahrnehmungshorizontes verblasst. Zivilisatorische Transformation als Kriegsfilm.


Früher verliefen die Frontlinien von Klassenkampf und Propagandakrieg durch die Auslagen der Zeitungskioske, durch Rundfunkredaktionen und über die nach Sendeschluss flimmernden Bildschirme der Mattscheibe. Heute durch den Kopf.

 

Sprichwörtlich. Denn die »Vierte Industrielle Revolution« begegnet zunehmendem Desinteresse an Erziehungsfunk und aufkeimender Renitenz mit Dopamin-Shots, Implantaten und Nanotechnologie. Das erklärte Ziel der Herrschaftskaste ist nicht mehr die Manipulation, sondern die Fernsteuerung der Steuersklaven. Das »Hive Mind«.


Sendeschluss gibt es nicht mehr. Und der Newsfeed ist unerschöpflich, ist Manifestation dessen, was Aufmerksamkeitsökonomie für uns bedeutet: Den Verlust wertvoller Lebenszeit an neonbunte Sinnlosigkeit. Das Smartphone dient nicht der Evolution, sondern der Degeneration der Spezies Mensch. Es ist kein Werkzeug, sondern eine Waffe. Aber das Handy lässt sich — wie das TV-Gerät — abschalten. Oder abschaffen. Das birgt Risiken — denn nur Lufthoheit über dem Debattenraum garantiert dem postmodernen Feudalismus Machterhalt. Dementsprechend setzen seine Vertreter nun alles daran, invasive Technologien ins Feld zu führen, um sich unserer Gedanken bemächtigen zu können.


Der Kriegsfilm spielt sich also nicht mehr nur als dunkles Phantasma vor unserem inneren Auge ab, er handelt nicht von irgendeinem fernen Land — das zu erobernde Terrain, das primäre Schlachtfeld der biodigitalen Konvergenz liegt unmittelbar hinter dem Sehnerv. Kriegsziel: Die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Transhumanismus. Und bei so manchem Zeitgenossen scheint bereits eine gewisse Konträrfaszination am eigenen Untergang Einzug zu halten. Die Résistance des Mediazän verteidigt demnach nicht nur das Recht auf Meinungsfreiheit, sie kämpft um den Erhalt des freien Willens. Um Menschlichkeit. Um das Fortbestehen unserer Spezies.

 

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die dritte GEGENDRUCK mit dem »Schlachtfeld Gehirn«. Mit dem zerebralen Status quo. Die Autoren analysieren und dokumentieren den Stand von Forschung, Angriffswellen, Waffenarsenal und Verteidigungsmechanismen. Denn unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken. Unserer Erinnerungen. Sie sind die Basis unserer Freiheit, unserer Geschichte und Zukunft. Wir müssen sie schützen. Mit allen Mitteln.


Denn »ein Kopf ohne Gedächtnis ist eine Festung ohne Besatzung« (Napoleon).


Im Namen des gesamten Teams,


Tom-Oliver Regenauer










Bild: Netzfund



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