Tom-Oliver Regenauer | 26.10.2024
»Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt«, schrieb der eigenbrötlerische Hermann Hesse Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Gegenwart gibt derweil Anlass anzunehmen, dass dieser mehr als logischen Handlungsempfehlung nur selten Folge geleistet wird. Zu chaotisch, zu dysfunktional, zu inhuman erscheint uns, was sich vor unseren Augen als Zukunft entpuppt. Manche verorten die Gründe dafür in der herrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, verteufeln Kapitalismus oder Sozialismus. Andere, dem Weg des geringsten Widerstands folgend, schieben die Schuld der amtierenden Regierung zu. Die Wenigsten erwägen, dass das gewalttätige Chaos dieser Tage gewollt, die mentale Überforderung der tumben Masse Programm und der »Untergang des Abendlandes« beschlossene Sache ist. Obgleich der Autor des gleichnamigen Werks, der antidemokratische Philosoph Oswald Spengler, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts prognostizierte, dass der Kapitalismus die Gesellschaftsstruktur unterhöhlen und sich nach Erreichen seines Zenits gegen seine eigenen Grundlagen wenden muss. Nach Spengler werde die Herrschaft des Dritten Standes auf die des Vierten Standes übergehen – und damit zwangsläufig auf diejenigen, »die diese Zivilisationsmassen als Dompteure in den Dienst ihrer eigenen Machtabsichten nehmen können«.
Besagte Dompteure haben seit jeher vor allem ein Ziel: Machterhalt. Dazu müssen die zu dressierenden Subjekte instruiert, kontrolliert und motiviert – sprich, indoktriniert, ausspioniert und tyrannisiert werden. Die demokratisch-kapitalistische Nachkriegsordnung der Postmoderne war diesbezüglich mehr als erfolgreich. Partizipationsillusion, Völkerverständigungssimulation und multimediale Propagandaschlachten haben den Plebs so weit entmündigt, ja degeneriert, dass er sich freiwillig wie freudig Herrscher wählt, anstatt nach Freiheit zu streben. Selbige assoziiert er nämlich mit Gefahr.
Doch auch das ausgeklügelste Ponzi-Schema hat eine Halbwertszeit. Wenn eine ausreichend große Anzahl von Menschen den Betrug als solchen erkennt, fällt das Kartenhaus in sich zusammen. »Entweder es ist ein Polizeistaat – oder es gibt Aufstände«, wie Nick Hanauer 2014 zutreffend konstatierte. An diesem Punkt zivilisationshistorischer Entwicklungen befinden wir uns. Wieder einmal. Der Polizeistaat existiert bereits. Und rüstet auf. Bringt sich in Stellung – für die Aufstände. Denn der Betrug ist offensichtlich. Die Propaganda längst dummdreist und hilflos. Selbst jene, die bislang noch an den Staat als Garant für Recht und Ordnung glaubten, wenden sich langsam ab. In entsprechenden Umfragen jagt ein Negativrekord den anderen. So gaben 69 Prozent der befragten Amerikaner im Oktober 2024 an, Regierung und Medien nicht mehr zu vertrauen. Ein historischer Höchstwert.
Und auch die vermeintlich verheißungsvollen Alternativen zum wertewestlichen Nachhaltigkeitsimperialismus – siehe BRICS – verlieren rasch an Reiz, hat man Herrschaftsdialektik erst einmal verstanden. So zeigt schon ein Blick auf die am 23. Oktober 2024 verabschiedete Kazan Deklaration, dass die BRICS-Staaten mitnichten einen Gegenpol zum NATO-Block bilden, sondern die exakt gleichen Ziele verfolgen. Ob digitale Währungen, Biosicherheitsdoktrin, Zensur des Internets, Führungsrolle von IWF und WTO – der Wortlaut, der beim letzten BRICS-Gipfel verabschiedeten Erklärung, ist identisch mit den Agenda-2030-Pamphleten der NATO-Staaten. Es gibt keine Alternativen.
Und immer mehr Zeitgenossen werden dieser scheinbar ausweglosen Situation gewahr. Besonders der rapide wirtschaftliche Niedergang trägt seinen Teil dazu bei, dass Unmut sich auch in Bevölkerungsschichten breit macht, die Politik bislang kaum tangierte. Es brodelt auf der Straße. Der Widerstand gegen die Regierung wächst. In der Regel begegnen Herrschaftszirkel solchen Umständen mit tradierten Methoden der Gewaltherrschaft. Auf andere Art und Weise können sie sich ab einem gewissen Kulminationspunkt nicht mehr an der Macht halten. Dementsprechend blasen die Propaganda-Posaunen zum letzten Angriff. Zum Endkampf. Doch der beschränkt sich nicht mehr auf Indoktrination, Spionage und Tyrannei, es geht nicht mehr nur um die Beschneidung der Meinungsfreiheit, das Niederknüppeln und die Manipulation der Massen – das ist riskant und kostenintensiv – dieses Mal geht es um eine biosoziale Endlösung: Um die Fernsteuerung des Homo sapiens. Um das Niederringen des freien Willens.
Dementsprechend konzentrieren sich die Kampfhandlungen des anhaltenden Klassenkampfes von oben, des Krieges gegen die Spezies Mensch, nun auf ein Primärziel: Das Gehirn. Das Hauptorgan für die sensorische Informationsaufnahme. Es besteht aus circa 200 Milliarden Zellen, 86 Milliarden davon Nervenzellen. Die Länge aller Nervenbahnen eines ausgewachsenen Gehirns beläuft sich auf etwa 5,8 Millionen Kilometer. 145 mal der Erdumfang. Das Gehirn entsteht lange vor der Geburt, ist aber im Gegensatz zu allen anderen Organen nie fertig – weil der Mensch niemals aufhört zu lernen. Das gilt auch für seine Kenntnisse in puncto Funktionsweise des Gehirns. Denn bis heute rätseln Forscher, wie das Zerebrum Bewusstsein und Ich-Empfinden zu generieren vermag.
Dabei fanden erste Untersuchungen des Organs unter der Schädeldecke bereits vor 7.000 Jahren statt. In einer Epoche, die man der jüngeren bis mittleren Steinzeit zurechnet. Archäologische Funde implizieren, dass zu jenem Zeitpunkt Trepanationen durchgeführt wurden – also das gezielte Öffnen menschlicher Schädel in Form kreisrunder Ausschnitte. Diese müssen mit Faustkeilen, Steinsägen und ähnlich rustikalem Gerät ausgeführt worden sein. Wohl dem, der zum Zeitpunkt eines solchen Eingriffs die Segnungen einer Ohnmacht genießen durfte. Funde aus dem frühen Ägypten belegen, dass unsere Vorfahren bereits vor 5.000 Jahren mit operativen Eingriffen in das Zentralnervensystem begannen – und dass etwa 70 Prozent der Probanden diesen Eingriff überlebten. Zum Teil sehr lange. Denn die Knochenfunde weisen Zeichen der Heilung auf und lassen somit auf eine erfolgreiche Anwendung der Technik schließen – wozu diese auch immer gedient haben mag. Orientiert man sich an Praktiken zentralafrikanischer Stämme, die derartige Eingriffe bis heute vornehmen, ist am wahrscheinlichsten, dass damit böse Geister aus dem Gehirn entlassen werden sollten. Diagnostiziert wurde deren Anwesenheit vermutlich in Relation zu Symptomen von Epilepsie, wo die rustikalen Eingriffe dem ein oder anderen Patienten Linderung verschafften – was dazu führte, dass sich die Operationen als probates Mittel zur Bekämpfung entsprechender Krankheitsbilder etablierten.
Das für seine Zeit erstaunlich rational strukturierte Papyrus Edwin Smith, das die Ägypter um 1.700 v. Chr. verfassten, geht auf Schriften zurück, die bereits um 3.000 v. Chr. existierten und damit als die ältesten medizinischen Dokumente der Menschheit gelten. Von Nervenzellen ist in besagtem Papyrus allerdings nie die Rede. Erst um 500 v. Chr. identifiziert und präpariert der antike Philosoph Alkmaion von Kroton erstmals den optischen und weitere sensorische Nerven. Im byzantinischen und arabischen Kulturraum intensiviert sich die Hirnforschung ab diesem Zeitpunkt, während die Kenntnisse westeuropäischer Medizin und Hirnforschung im Mittelalter hinter das Niveau der Antike zurückfielen. In Europa fokussierte man sich auf klösterliche Heilkräuterkunde. Derweil analysierte Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi alias Rhazes um 900 bereits die Anatomie des Gehirns, beschrieb sieben der zwölf Hirnnerven und 31 der aus dem Rückenmark entspringenden Spinalnerven. Bis in die Renaissance sollte die arabische Medizin das Feld der Hirnforschung dominieren und damit die Grundlagen für die moderne Neurochirurgie schaffen.
Heute arbeiten Projekte wie die 2013 von der Obama-Regierung ins Leben gerufene, mit der DARPA kooperierende und mit 500 Millionen US-Dollar Jahresbudget ausgestatte BRAIN Initiative an der Kartografierung der humanoiden Schaltzentrale – »eine Art Human Genome Project für Neurowissenschaften«, nannte es das Science Magazin am 22. September 2022. In der EU schickte sich parallel dazu das mit einer Milliarde an Fördermitteln gepolsterte Human Brain Project (HBP) an, das menschliche Gehirn »nachzubauen«. 2023 wurde das HBP allerdings eingestellt, weil es trotz fürstlichem Budget keine relevanten Ergebnisse liefern konnte. Zumindest offiziell. Denn während die amerikanische BRAIN Initiative ihre Ergebnisse – zumindest gemäß ihrer Außenkommunikation – öffentlich zur Verfügung zu stellen gedenkt, agierte das europäische Pendant eher intransparent und bietet damit allen Grund zur Annahme, dass seine Resultate an Institutionen wie das NATO Innovation Hub, das an Methoden zur kognitiven Kriegsführung arbeitet, geliefert werden, anstatt diese der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
Selbstredend finden dergleichen Projekte nicht nur in den USA oder Europa statt. Auch im Rest der Welt ist die jeweilige Herrschaftskaste bemüht, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns verstehen und damit zum eigenen Vorteil nutzen zu können. So laufen – neben vielen anderen – in der Schweiz das Blue Brain Project, in Japan das Brain/MINDS Projekt und in China das China Brain Project. Bereits 1990 hatte US-Präsident George H. W. Bush die »Dekade des Gehirns« ausgerufen und die nationalen Gesundheitsbehörden aufgefordert, die Forschung auf diesem Feld zu intensivieren. Im Jahr 2009 lancierten 16 Abteilungen des NIH (National Institute of Health) das Human Connectome Project (HCP), dessen Ziel es war, die anatomischen und funktionalen Verbindungen des menschlichen Gehirns zu untersuchen. Und 2012 entstand mit SPAUN (Semantic Pointer Architecture Unified Network) eines der ersten artifiziellen Gehirne in Form einer Computersimulation.
Die Forschungsergebnisse dieser Projekte bringen Unternehmen wie Neuralink in die Position, nun Implantate und Mensch-Maschine-Interfaces für das Gehirn entwickeln und diese seit Mai 2023 auch am Menschen testen zu können. Die Biologie scheint sich demnach dem Kenntnisstand der Psychologie anzunähern, die schon seit knapp einem Jahrhundert ein recht fundiertes Verständnis davon hat, wie die zerebrale Zentrale unserer Spezies funktioniert – und wie sich diese zu Gunsten der Prädatorenkaste vereinnahmen lässt. Siehe Standardwerke »Public Opinion« von Walter Lippmann (1922) oder Edward Bernays’ »Propaganda« (1928). Die Kommunikationsprozesse, die Lippmann und Bernays beschrieben, definierten den Operationsrahmen für Diktatoren, Tyrannen, Despoten und vermeintlich liberale Regierungen. Sie schufen die methodischen Grundlagen zur Etablierung von Kriegsideologie, Massenkultur und Medienpolitik im 20. Jahrhundert. Die Grundlagen für Fassadendemokratie.
Als die Frontlinie des Klassenkampfes von oben noch über die Auslagen am Zeitungskiosk und die Mattscheibe im Wohnzimmer verlief, genügte diese Form der Diskursdominanz, um sich an der Macht zu halten. Im Mediazän ist dies nicht mehr der Fall. Internet und Smartphone gewähren Zugang zu Informationen abseits goutierter Herrschaftsnarrative. Freie Medien verbreiten Informationen – sprich Fakten und Kontext – die die Fundamente des Elfenbeinturmes ins Wanken bringen. Dieser Bedrohung durch unbequeme Wahrheiten begegnen die Unterdrücker der Postmoderne mit Gesetzen gegen »Hassrede« und der massiven Beschneidung des digitalen Raumes. Siehe aktueller Wortlaut des »Global Digital Compact« der Vereinten Nationen, einem weltumspannenden Zensurvorhaben ungeahnten Ausmaßes, das im September 2024 von allen UN-Mitgliedsstaaten im Rahmen des machtergreifenden »Pakts für die Zukunft« ratifiziert wurde.
Doch auch diese legislativen Übergriffigkeiten werden die Wahrheit in Zeiten von Blockchain und dezentralisierten Netzwerken nicht davon abhalten, sich durchzusetzen. Weder Odysee noch Nostr, Qortal, Bastyon oder Reticulum ist durch solche Zensurmaßnahmen beizukommen. Das bringt die elitären Zirkel der Supranationalisten in Zugzwang.
So setzen sie derzeit alle Hebel in Bewegung, um nicht mehr nur von außen auf das Gehirn einwirken, sondern es mit entsprechender Technologie direkt steuern zu können. Stichwort: »Hive Mind« – Schwarmbewusstsein. Ein Zustand, bei dem der Geist des Individuums mit dem Bewusstsein einer Gruppe verschmilzt, um in Folge deren Wissen – oder Nichtwissen – Emotionen und Reaktionen zu teilen. Was einer weiß, wissen alle. Was einer fühlt, fühlen alle. Und umgekehrt.
In abgeschwächter Form kann bereits das Internet als eine Art Hive Mind verstanden werden, wie der Philosoph James Sirois 2020 in einem Beitrag für Philosophy Now ausführt. Sirois definiert das Hive Mind als »ein Bewusstsein, das aus der Kommunikation einzelner Geister entsteht, sich jedoch von jedem seiner einzelnen Geister unterscheidet und daher nicht durch die Getrenntheit der einzelnen Geister, aus denen es besteht, definiert ist.« In Bezug auf die Wirkung des Internets schreibt Sirois: »Das Internet fördert und ermöglicht mehr Formen der Zusammenarbeit in größeren Gruppen und einen schnelleren, intimeren Austausch von Ideen. Dies führt uns immer weiter in Richtung eines Schwarmbewusstseins, in einem sich beschleunigenden Prozess, der keinem zentralen Plan unterliegt. Ist ein Schwarmbewusstsein also unvermeidlich? Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass wir, solange uns keine Katastrophe den Strom abdreht, zunehmend unseren Sinn für Individualität verlieren werden«.
In Bezug auf moralische Implikationen solcher Transformationsprozesse erklärt der Philosoph:
»Was die Moral eines solch singulären Geistes angeht, können wir nur festhalten, dass ein einzelner Geist, selbst wenn er aus ehemaligen Individuen bestünde, völlig allein wäre. Er könnte moralisch rein und absolut sein. Also göttlich, wenn Sie so wollen. Vielleicht würde es aber auch bedeuten, dass Moral nicht mehr existiert, oder anwendbar ist. Bis dahin bleiben uns dieselben, alten, schwierigen Fragen über die Risiken für die Individualität und ihre Freiheiten. Ab welchem Punkt wird die gesellschaftliche Organisation tyrannisch? Was ist Freiheit überhaupt? Wie frei sollten wir sein? Wie können wir moralisch sein? Und so weiter. Diese Fragen beschäftigen uns ständig, während wir gleichzeitig versuchen festzustellen, was ein Mensch wirklich ist – bis wir nicht mehr einfach nur Menschen und zum Ich des kollektiven Individuums geworden sind.«
Auch die BBC fragte schon 2016, ob sich die Menschheit in Richtung Hive Mind entwickelt. Im Rahmen eines Beitrags vom 15. April des gleichen Jahres wies der Forscher Sugata Mitra darauf hin, dass dieser Entwicklungsprozess längst begonnen hat, das Individuum längst im Begriff ist, sich im Kollektiv aufzulösen – aber kaum jemand Notiz davon nimmt. Ein waches Auge erkennt in jedem urbanen Ballungszentrum, in jedem Supermarkt, in jeder Schule, an jedem Pseudoindividualisten, was Mitra damit meint.
Wer sich bei derartigen Vorstellungen an die Borg, eine eusoziale Gesellschaft aus dem Star-Trek-Universum, erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch – denn die Borg als gesichtsloser Superorganismus ohne Individuen dürften den Idealvorstellungen moderner Tech-Plutokraten recht nahe kommen. Gemäß der technokratisch-transhumanistischen Visionen eines Ray Kurzweil, Elon Musk, Eric Schmidt, Peter Thiel oder Dennis Bushnell bedeutet Singularität, dass sich der Homo sapiens in absehbarer Zukunft einer superintelligenten künstlichen Intelligenz ergibt. Dass er in ihr aufgeht. Dass das bewusste Individuum Mensch Bestandteil eines weltweit vernetzten Kollektivs wird – eines singulären Geistes. Von inhalierbarer Nanotechnologie, von Smartdust und über Mesh-Netzwerke verlinkten Gehirnimplantaten befähigt, soll sich unsere Spezies via hochfrequenter, engmaschiger 5G-, 6G- und 7G-Netzwerke in die dank Satelliten omnipräsente Cloud einloggen, um permanent mit dem Rest der Spezies sowie der faktengecheckten Plattformökonomie verbunden zu sein.
Welche Risiken die für eine verbesserte Endkundenerfahrung kaum relevante, vom US-Militär entwickelte 5G-Technologie für jede Form biologischen Lebens birgt, zeigt ein von 180 Wissenschaftlern und Medizinern veröffentlichter Aufruf an die Europäische Union vom 13. September 2017, der ein sofortiges 5G-Moratorium forderte. Auch der Journalist und Autor Derrick Broze wies in seiner am 16. Februar 2020 veröffentlichten Dokumentation »The 5G Trojan Horse« auf die mannigfaltigen Gefahren hin. Hervorzuheben sind dabei vor allem die gravierenden Auswirkungen hochfrequenter, elektromagnetischer Strahlungsfelder (EMF) auf Zellstrukturen, Gehirn und DNA. Die von 5G induzierten EMF begünstigen psychische Erkrankungen, neuronale Degeneration, Krebs und langfristige Schädigungen des Erbguts. Gegen 5G und seine Folgevarianten wirkt der »Elektrosmog« jüngerer Vergangenheit geradezu harmlos. Ungeachtet dieser Tatsachen arbeitet auch die Linux Foundation seit Februar 2021 mit der DARPA zusammen, um 5G-Netzwerke mittels Open-Source-Lösungen »sicherer« zu machen.
In diesem Kontext betrachtet scheint es kaum ein Zufall zu sein, dass Elon Musks Starlink-Satelliten derzeit kabelloses Internet an die entlegensten Orte der Welt bringen und sich mit Google-Cloud-Systemen sowie der Microsoft Azure Cloud verbinden. 41.915 Orbiter will Starlink insgesamt ins All schießen – plus knapp 100 vom US-Militär bestellte Starshield-Satelliten. Ein weiterer Schritt in Richtung Hive-Mind-Konnektivität ist das Internet of Things (IoT), das schon jetzt ihren Toaster mit Kühlschrank, Smartphone, Heizung, Tesla und E-Bike kommunizieren lässt. In der nächsten Ausbaustufe des Hive Mind – dem Internet of Bodies (IoB) – ist dann auch der Körper selbst mit den angedockten Maschinen verbunden. Ein kurzer Überblick der RAND Corporation zeigt, wie man sich das vorstellen muss: Künstliche Bauchspeicheldrüsen, implantierte Sensoren, Hirn-Computer-Interfaces, sensorgestützte Kleidung, einnehmbare digitale Pillen, tragbare Neurostimulatoren, autonome Nanobots, die medizinische Aufgaben im Körper übernehmen, et cetera. Ein Albtraum.
Die gesamte zivile Infrastruktur der vierten industriellen Revolution scheint darauf ausgelegt zu sein, dem menschlichen Gehirn irreversiblen Schaden zuzufügen. Ganz neu ist dieses Vorgehen nicht. In den USA wurde schon seit Jahrzehnten das Trinkwasser mit Fluorid angereichert. Erst im September 2024 entschieden Bundesrichter im Rahmen eines aufsehenerregenden Gerichtsverfahrens, dass die Umweltbehörde (EPA) dies zu prüfen, beziehungsweise zu unterbinden hat, weil Fluorid den IQ von Kindern negativ beeinflusst. Endlich. Denn Alternativen zu gesundem Leitungswasser sind rar. Vor allem, weil diese in vielen Regionen primär in Plastikflaschen angeboten werden – und dann ebenfalls Gift in Form von Nanopartikeln enthalten, wie eine Studie Anfang 2024 erneut bestätigte. Die Konzentration der gelösten Plastikteilchen ist danach um das zehn- bis hundertfache höher als bislang vermutet. Und dass Micro-, oder Nanoplastik das Gehirn in Mitleidenschaft zieht, ist seit langem erwiesen.
Ähnlich ist die Situation beim Licht. Denn auch die gängigen Leuchtmittel schaden uns. Und Alternativen gibt es – abgesehen von Kerzen, Gas- oder Öllampen – eigentlich keine. Das in der EU ab 2009 umgesetzte Verbot herkömmlicher Glühbirnen sorgte dafür, dass wir mittlerweile ausschließlich von LED-Leuchtmitteln umgeben sind. Den ganzen Tag. Deren im blauen Wellenlängenbereich emittiertes Licht schadet nicht nur unseren Augen, sondern verursacht gemäß Studien auch »Neurodegeneration« und »reduziert die allgemeine Lebenserwartung«. Auch das auf Videoaufnahmen gut zu erkennende Flackern von LED-Beleuchtung ist gesundheitsschädlich – obwohl man es mit bloßem Auge nicht wahrnimmt. Die Frequenz des Flackerns ermüdet die Augen, kann Kopfschmerzen und Fatigue-Symptome auslösen, das Sichtfeld einschränken und neurologische Schäden nach sich ziehen.
Unser Gehirn ist einem vernichtenden Dauerfeuer ausgesetzt. Und die gefährlichste, weil permanent im Einsatz befindliche Waffe, ist das Smartphone. Es macht uns dumm. Seit seiner Einführung im Jahr 2007 hat sich die menschliche Hirnkapazität, sprich das Arbeitsgedächtnis, messbar von 16 bis 18 Sekunden auf neun bis elf Sekunden reduziert. Man braucht kein Mathegenie zu sein, um ausrechnen zu können, was davon in 15 Jahren noch übrig ist. Die Auswirkungen sind schon jetzt verheerend – das kann jeder im Alltag um sich herum beobachten. Konzentrations- und Erinnerungsvermögen, Aufmerksamkeitsspanne, Kommunikations- und Orientierungsfähigkeit, kognitiver Leistungsabruf – allesamt rückläufig. Massiv. Die Spezies degeneriert.
Ganz so, wie es die auf Eugenik basierenden Konzepte der biodigitalen Konvergenz vorsehen. Der Mensch entwickelt sich zu einer leeren Hülle. Zu einem sinn-, halt- und gewissenlosen Mitglied des an der Starlink-Cloud saugenden Hive Mind. Und in nicht allzu ferner Zukunft wird man ihn über die Cloud fernsteuern können wie ein Modellauto. Wer annimmt, solch ein Szenario wäre unrealistisch, oder beträfe erst die Kinder seiner Enkelkinder, sollte sich vergegenwärtigen, dass bereits im Sommer 2024 diverse Artikel zum Thema Nano-Mind-Technologie erschienen sind. Anlass dafür waren Forschungsergebnisse des Institute for Basic Science (IBS) in Korea. Dort gelang es Wissenschaftlern, Versuchstiere fernzusteuern, indem man diesen zunächst Nanopartikel injizierte, um sie anschließend mit Magnetfeldern zu Reaktionen anzuregen.
Ein Artikel vom 2. August 2024 beschreibt die Versuchsreihe des IBS wie folgt:
»Dies ist die weltweit erste Technologie, die es ermöglicht, spezifische Hirnregionen mithilfe von Magnetfeldern frei zu steuern, erklärte Jinwoo Cheon, Direktor des IBS Center for Nanomedicine und Hauptautor einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Nanotechnology veröffentlicht wurde. (…) In ihren Experimenten aktivierten die Forscher hemmende Neuronen in spezifischen Hirnregionen, um den Appetit und das Fressverhalten der Mäuse um 100 Prozent zu steigern. (…) In einem dritten Experiment gelang es den Forschern, Hirnregionen zu aktivieren, die für die Förderung freundlicher Verhaltensweisen verantwortlich sind. Dadurch wurden die Mäuse angeregt, sich in einem kleinen Raum, in dem sie sich vorher noch nicht begegnet waren, gut zu verstehen.«
Die nicht öffentlichen Versuchsreihen von Geheimdiensten und Militär dürften – wie die düstere Geschichte von MKULTRA und Co. zweifelsohne nahelegt – deutlich weiter gediehen sein. Mit unethischen Methoden und Menschenversuchen hatten Regierungen bekannterweise noch nie Probleme.
In diesem Lichte betrachtet muss nicht nur der Rollout von mRNA, sa-mRNA, Nanotechnologie, Smartdust und Neuraldust, sondern vor allem der rasante Umbau ziviler Infrastruktur kritisch analysiert werden. Denn während Nanopartikel und intelligenter Staub sich durchaus unbemerkt von der Öffentlichkeit verteilen lassen, sind Einrichtungen, die deren Steuerung ermöglichen, durchaus sichtbar: Engmaschig stationierte Mobilfunkmasten, Wi-Fi-vernetzte Leuchtmittel, der neue Router im Wohnzimmer, ominös blau – weil angeblich defekt – leuchtende Straßenlampen im städtischen Raum, Smart-Devices aller Art, biometrische Überwachungseinrichtungen, Kamera- und Sendemasten an Verkehrsknotenpunkten, und so weiter. Überall um uns herum ist und wird immer mehr Infrastruktur installiert, die Strahlung erzeugt und über Netzverbindungen kompromittierbar ist.
Über derartige Infrastruktur lassen sich problemlos Strahlungsfelder erzeugen, die neurale Prozesse gezielt beeinflussen. Diese als Magnetogenetik, Optogenetik oder Radiogenetik bezeichnete Methode ist – wie die vorgängig erwähnte Versuchsreihe des IBS belegt – längst einsatzfähig. Details zu Einsatzmöglichkeiten der Magnetogenetik lassen sich zum Beispiel einem im Dezember 2015 bei Science Direct publizierten Beitrag entnehmen, der die »nicht-invasive Aktivierung von neuralen Prozessen mittels magnetischer Rezeptoren« beschreibt. Oder einem Preprint in der National Library of Medicine vom 25. April 2024, der sich dem Thema »magnetogenetische Zellaktivierung durch endogenes Ferritin« widmet.
Auf der Webseite der Rockefeller University konnte man im Dezember 2015 nachlesen, dass die »Radiogenetik auf die Fernsteuerung von Zellen und Genen abzielt«. Ein Auszug aus dem entsprechenden Beitrag lässt aufhorchen.
»Neue Fernsteuerungstechnologie könnte Biologen eine leistungsfähige Möglichkeit bieten, dies mit Zellen und Genen zu tun. Ein Team an der Rockefeller University und dem Rensselaer Polytechnic Institute entwickelt ein System, mit dem biologische Ziele in lebenden Tieren ferngesteuert werden können – schnell, ohne Kabel, Implantate oder Medikamente. Heute beschreibt das Team in der Zeitschrift Nature Medicine, wie es erfolgreich elektromagnetische Wellen eingesetzt hat, um die Insulinproduktion anzuregen und so den Blutzucker bei diabetischen Mäusen zu senken. Ihr System koppelt ein natürliches Eisenspeicherpartikel, Ferritin, um einen Ionenkanal namens TRPV1 zu aktivieren, sodass das Metallpartikel, wenn es einer Radiowelle oder einem Magnetfeld ausgesetzt wird, den Kanal öffnet, was zur Aktivierung eines insulinproduzierenden Gens führt. Zusammen wirken die beiden Proteine wie eine Nanomaschine, mit der die Genexpression in Zellen ausgelöst werden kann. (…) Das neue System, Radiogenetik genannt, verwendet ein Signal, in diesem Fall niederfrequente Radiowellen, oder ein Magnetfeld, um Ferritinpartikel zu erhitzen, oder zu bewegen. Diese wiederum veranlassen die Öffnung von TRPV1, das sich in der die Zelle umgebenden Membran befindet. Calciumionen wandern dann durch den Kanal und aktivieren ein synthetisches DNA-Stück, das die Wissenschaftler entwickelt haben, um die Produktion eines nachgeschalteten Gens anzuregen, das in dieser Studie das Insulin-Gen war.«
Ebenfalls bemerkenswert: Ein am 21. Juli 2022 bei Nature veröffentlichtes Papier hinsichtlich »Optogenetik zur Lichtsteuerung biologischer Systeme«. Der Abstract verdeutlicht, was sich mit dem gezielten Einsatz des Lichtspektrums bewerkstelligen lässt:
»Es wurden optogenetische Techniken entwickelt, um die Aktivität ausgewählter Zellen in einem sehr heterogenen Gewebe durch eine Kombination aus Gentechnik und Licht steuern zu können. Bei der Optogenetik werden natürliche und künstlich erzeugte Fotorezeptoren, meist mikrobiellen Ursprungs, genetisch in die betreffenden Zellen eingebracht. Dadurch können Zellen, die von Natur aus lichtunempfindlich sind, lichtempfindlich und durch Beleuchtung adressierbar sowie zeitlich und räumlich präzise steuerbar gemacht werden. Die Selektivität der Expression und der subzellulären Zielausrichtung im Wirt wird durch die (…) kodierende DNA ermöglicht. Dieser leistungsstarke Ansatz ermöglicht eine präzise Charakterisierung und Manipulation zellulärer Funktionen (…). Die Optogenetik hat die Neurowissenschaften in den letzten 15 Jahren revolutioniert und wird voraussichtlich auch in anderen Bereichen (…) ähnliche Auswirkungen haben.«
Die Lektüre dieser zum Teil knapp zehn Jahre alten Beiträge macht deutlich, dass die Fernsteuerung biologischer Organismen mittels Strahlungsquellen bei Weitem keine Zukunftsmusik ist. Besorgniserregend erscheint in diesem Zusammenhang, dass die (wissenschaftliche) Berichterstattung zu Themen wie Smartdust, Nanotechnologie und Radiogenetik in den vergangenen Jahren stark zurückging – während sich die Forschung in diesen Bereichen fraglos intensivierte. Das gleiche gilt für die Domäne Geoengineering, obwohl gerade weiträumige Terraforming-Projekte einen idealen Multiplikator für das Ausbringen von Nanotechnologie und Smartdust darstellen.
Diese Intransparenz lässt den begründeten Verdacht aufkommen, dass die Herrschaftskaste kein Interesse daran hat, die Öffentlichkeit zeitnah über den aktuellen Stand der Entwicklungen zu informieren und berechtige Rückfragen zu beantworten – weil »ein Teil dieser Antworten die Bevölkerung verunsichern würde«, wie der ehemalige Innenminister De Maizière zu sagen pflegte.
Bleibt zu hoffen, dass dennoch eine ausreichende Anzahl von Mitmenschen rechtzeitig hinterfragt, und mit Nachdruck kritisiert, was uns da als progressive Theorie verkauft wird. Denn der Übergang zur Praxis ist fließend – und bereits im Gange.
Hermann Hesse sagte einst: »Theorie ist Wissen, das nicht funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert und man weiß nicht warum.«
Die frappierende Dysfunktionalität der Gegenwart mag Hoffnung machen, dass viele Vorhaben an der Lebensrealität des Homo sapiens und der Unfähigkeit des Apparats scheitern. Siehe Amazon Go und sein gescheitertes Konzept vom »Smart Shopping«. Doch selbst wenn nur die Hälfte von dem funktioniert, was die biodigitale Konvergenz in den kommenden Jahren für unsere Spezies vorsieht, bedeutet das über kurz oder lang ihr Ende.
Bild: Netzfund