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Wege entstehen da, wo man sie geht: Über das Reisen in Corona-Zeiten

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben (Alexander von Humboldt)


Tom-Oliver Regenauer | 01.03.2021 - 15.03.2021

Das Ziel, die Welt zu bereisen, oder wenigstens einen Jahresurlaub im Ausland verbringen zu können, ist durch die Pandemie für viele in weite Ferne gerückt. Entweder aus finanziellen Gründen, aufgrund der Logistik und Einschränkungen, oder weil sie es für leichtsinnig, unangebracht oder unsolidarisch halten.


Reisewarnungen seitens offizieller Stellen sowie der allgemeine Krisen-Kanon in den Leitmedien machen den meisten Menschen schon die Lust am Reisen zunichte. Auch Zusatzkosten für PCR-Tests, Quarantäne-Auflagen oder das Risiko, plötzlich in einem Corona-Krisengebiet gestrandet zu sein, schrecken viele ab. Obwohl der Großteil der Bevölkerung nach einem Jahr Lockdown und Ausnahmezustand sicher dringend einen Tapetenwechsel nötig hätte.


Muss man diese Einschränkungen der Reisefreiheit als gegeben betrachten? Kann man überhaupt normal eine Reise planen und buchen? Wie sehen die Flugpläne, Flughäfen und Vielflieger-Lounges derzeit aus? Wie fühlt sich das Reisen während der Corona-Pandemie an? Und birgt es wirklich gesundheitliche Risiken für den Reisenden, die Anbieter oder die Gesellschaft an sich?


Diese Fragen werde ich 2021 im Rahmen verschiedener Reisen versuchen zu beantworten. Nach primär europäischen Reisezielen im vergangenen Jahr, rücken nun interkontinentale Destinationen in den Fokus. Die erste in diesem Jahr ist Mexiko. Ein Reisebericht.


Vorbereitung und Buchung (02.03.2021):


Die Flugbuchung bei SWISS vor einigen Tagen war in zehn Minuten erledigt. Bis auf einige Hygiene-Hinweise auf der Webseite ist Corona nicht wirklich ein Thema bei der Online-Buchung. Auch die Mitarbeiterin im Service-Center der Airline verliert darüber kein Wort, als ich das Reiseziel kurz darauf von Stockholm nach Mexiko verlagere und auch die Buchungsklasse ändere - das ist nach fünf Minuten inklusive Sitzplatzreservierung erledigt. Als ich auflege, habe ich bereits die neuen eTix per E-Mail erhalten. Manchmal funktionieren Prozesse einfach. Einen ähnlich effizienten, kundenfreundlichen Telefon-Service sucht man bei anderen Airlines oft vergeblich. Als langjähriger Status-Kunde der Lufthansa war die Enttäuschung mein vorherrschendes Gefühl, wenn ich in Kontakt mit Hotlines und Service-Centern stand.


Einige Tage vor Abflug gilt es dann, die aktuellen Einreisebestimmungen der Ziel-Destination zu prüfen. Für Mexiko genügt das Ausfüllen einer Selbstauskunft, mit der man bestätigt, keine Krankheitssymptome zu haben. Es ist kein PCR-Test zur Einreise nötig. Für die Einreise in die Schweiz per Flugzeug muss man sich wiederum seit Ende Februar 2021 zusätzlich online registrieren und erhält per E-Mail einen QR-Code auf das Smartphone. Dieser ist während der Reise mitzuführen und auf Verlangen dem Zoll vorzuweisen. Neben Basisangaben zur Person werden Flugnummer und Sitzplatz abgefragt.


Zudem wird bei Einreise in die Schweiz auf dem Luftweg ein PCR-Test verlangt, egal ob man aus einem Hochrisikogebiet kommt oder nicht. Ist man aber vor Abflug zeitlich nicht in der Lage, diesen Test durchführen zu lassen, besteht die Option, eine knappe Selbstdeklaration auszufüllen und diese beim Check-in oder Boarding vorzulegen. Ein Test kann dann ggf. nach Ankunft in der Schweiz durchgeführt werden. Beachtet man diese Vorgaben und organisiert sich rechtzeitig, ist die Logistik also überschaubar. In Sachen Datenschutz sind hier aber durchaus Bedenken angebracht. Der Reisende übermittelt deutlich mehr Informationen als zuvor und es ist unklar, wie diese verwendet werden.


Ärgerlich hinsichtlich der Ausreise aus der Schweiz auf dem Luftweg ist die Tatsache, dass man einen negativen Covid-19-Test vorlegen muss, um den Flughafen in Zürich überhaupt betreten zu dürfen. Das wird am Eingang des Terminals zwar nicht kontrolliert, kann aber bei Stichproben und Nichtbeachtung hohe Bussgelder zur Folge haben. So zumindest die Angaben auf der Webseite der Flughafengesellschaft. Zudem macht der Prozess eigentlich keinen Sinn, wenn sonst Hygiene-Regeln am ohnehin menschenleeren Flughafen eingehalten werden und das Zielland gar keinen Test zur Einreise fordert.


Wer geschäftlich reist, ist von einigen Regeln ausgenommen. Test- und Quarantäne-Pflicht entfallen zum Teil. Von daher lohnt sich eine exakte Prüfung aller Verordnungen und Ausnahmeregelungen im Vorfeld. Insgesamt ist der zusätzliche Zeitaufwand für Recherche und Dokumentation vertretbar und mit ca. zwei Stunden zu beziffern. Zu den eigentlichen Reisekosten kommen pro Flug nochmals 80.00 CHF/Person für einen Corona-Schnelltest hinzu. Für einen PCR-Test ca. 250.00 CHF/Person. Das müsste nicht sein und ist im Vergleich zum eigentlichen Flugpreis deutlich zu teuer.


Flughafen, Check-in, Boarding und Hinflug (03.03.2021):


Der Flughafen Zürich war leer. Kaum ein Geschäft war geöffnet und von den diversen Lounges war nur eine in Betrieb. Diese aber insgesamt recht normal. Es gab Essen, Getränke und der Raucherbereich war geöffnet. Die Anzeigetafeln in der Abflughalle wiesen nur eine Handvoll Flüge für den Tag aus. Bei Normalbetrieb sind die drei Spalten der riesigen Displays schon mit den Abflügen für die nächsten 4-8 Stunden voll. Der Check-in ging folglich zügig, außer uns war niemand am Schalter. Und trotz mehrfachem elektronischen Hinweis auf das zwingende Vorweisen eines negativen COVID-Tests für das Boarding der Maschine bereits in Zürich, wollte vor dem Abflug niemand unser Testergebnis sehen. Vielleicht, weil am Zielort Mexiko kein Test zur Einreise gefordert wird. Der Test war so jedenfalls keine Voraussetzung für das Besteigen des Flugzeugs in der Schweiz. Und die Corona-Verordnung wirkt in diesem Punkt mehr als widersprüchlich. Der Flug verlief dann insgesamt recht angenehm und normal.

Bis auf die Maskenpflicht und eine reduzierte Auswahl an Speisen war von der Pandemie wenig zu spüren. Da man die Maske während dem Verzehr von Speisen und Getränken abnehmen darf, sitzt man in der Business Class recht lange ohne diese auf seinem Platz. Mit konstanter Nachbestellung von Getränken, Snacks und Süßigkeiten lässt sich prinzipiell fast der gesamte Flug maskenlos gestalten. Den Sinn solcher Maßnahmen hinterfragt man am Ende besser nicht. Sinn machen sie keine, hätten wir es hier mit einem wirklich extrem letalen Feind zu tun.


Die langatmigen Sicherheitsdurchsagen der Airline wurden um infantil erscheinende Corona-Informationen erweitert. Damit ziehen sich die meines Erachtens recht sinnfreien Ansagen vor dem Start leider noch mehr in die Länge, als dies ohnehin schon der Fall ist. Im Falle einer Notwasserung im Meer oder eines Absturzes über Land herrscht entweder Panik und niemand hält sich an die Vorgaben, oder es sterben ohnehin alle Passagiere, weil das Flugzeug zerschellt, sinkt, in Feuer aufgeht oder explodiert. Notlandungen bei technischen Defekten in niedriger Flughöhe klappen zwar häufig, eine ernsthafte Katastrophe auf Reiseflughöhe, über dem Meer oder direkt nach dem Start endet jedoch meistens fatal. Wenn man einen Airliner betritt, gibt man die Verantwortung für sein Leben an der Eingangsluke ab und verlässt sich auf den Piloten und die Technik. Einer Frau, die permanent Fragen zu den Sicherheitshinweisen stellte, entgegnete eine entnervte Flugbegleiterin einst:


"Gute Frau, wenn hier an Bord eine dieser Notlagen eintritt, dann sterben wir alle. Hören Sie jetzt bitte einfach auf, sich Gedanken darum zu machen und hoffen Sie auf das Beste."


Rundreise Yukatàn und Alltagserfahrungen (12.03.2021):

Nach Abholung des Mietwagens am Flughafen machten wir uns noch am späten Abend eigenständig auf den Weg. Wir besuchten in den folgenden Tagen bekannte Touristenorte wie Cancun und Playa del Carmen, reisten per Fähre nach Holbox und fuhren über Chichen Itza und Valladolid bis nach Tulum. Wir besuchten diverse archäologische Stätten, schwammen in den Cenotes, den unterirdischen Wasserreservoirs der Ureinwohner, gingen zum Hinterhof-Barbier, kauften lokal ein, aßen in diversen Restaurants und tranken Cocktails am Strand. Wir sprachen in den Städten und auf dem Land mit vielen Einheimischen über die Pandemie und versuchten, uns ein möglichst umfassendes Bild der Lage vor Ort zu machen.


Auch mit anderen Reisenden kamen wir ins Gespräch. Diese stammtem mehrheitlich aus den USA, Deutschland und der Schweiz. Bis auf die noch bestehende Maskenpflicht ist von Corona in Mexiko kaum etwas zu spüren. Natürlich gibt es in den Ballungszentren und an touristisch aktiven Orten Hygiene-Konzepte und Desinfektionsmittel, allerdings scheinen die Menschen vor Ort keine Panik zu verspüren, wie es in Europa der Fall ist. All unsere Gesprächspartner ordneten Corona als schwere Grippe-Welle ein und gaben an, dass die Sterblichkeit von ca. 0,2% - 0,3% ihrer Ansicht nach keine existentielle Bedrohung für die breite Bevölkerung darstellt. Die Maßnahmen und das Marketing um die Pandemie hielten alle Mexikaner für politisch motiviert und durchschaubar. Sie gaben an, dass sich die Angst vor dem Virus etwa 3 Monate nach Ausrufung der Pandemie gelegt habe - als die Bevölkerung im eigenen Umfeld beobachten konnte, wie sich die Krankheit tatsächlich auswirkte.

Das Vertrauen in Regierung und Staat ist in Mexiko allgemein eher gering, wie in vielen südamerikanischen Ländern. Daher hat die Bevölkerung die offiziellen Warnungen nur so lange ernst genommen und sich in Angst versetzen lassen, wie ihr die Möglichkeit zur eigenen Verifizierung des Narratives fehlte. Obwohl mediale Darstellung, Gesundheitspropaganda, Kontrollen und Panikmache ähnlich strukturiert sind wie in Europa, wirken sie bei den Mexikanern nicht vergleichbar. Neben einem allgemeinen Misstrauen gegenüber der staatlichen Autorität sind auch die Besiedlungsstruktur, die soziale Situation sowie die Armut entscheidende Faktoren für einen anderen Umgang mit der Situation. Während gerade auf dem Land viele Menschen kaum einen schnellen Zugang zu Medien und aktueller Information haben, nutzen andere diesen Weg in urbanen Gebieten, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen.

Familie, Freundschaft und lokale Netzwerke haben in der südamerikanischen Kultur einen deutlich höheren Stellenwert als bei uns. Die Erfahrungen und Informationen aus diesem direkten Umfeld definieren die Realität der Menschen in Bezug auf eine solche Krise - nicht der ÖRR, Privatfernsehen, soziale Medien oder die subjektive Blase der isolierten, digitalen Wahrnehmung. Es scheint eine gewisse Immunität gegen staatlich-mediale Indoktrination zu herrschen. Je weniger Zugang zu Propaganda die Menschen hatten, desto normaler lebten sie ihr Leben - und zwar ohne wie die Fliegen zu sterben. Und das sprach sich herum. Der Umgang mit den Menschen vor Ort war wie bei meinen vorherigen Reisen nach Mexiko immer freundlich, offen und herzlich. Essen und Feiern gab es in großen Gruppen, beim Abschied reichte man sich die Hand und benahm sich wie immer. Maskenpflicht herrschte primär für das Personal in Hotels und Gastronomie. Unter den ausländischen Gästen trugen vor allem europäische Pauschal-Touristen den Mund-Nasen-Schutz. Einheimische und die meisten individuell Reisenden legten wenig Wert darauf. Corona-Kontrollen haben wir in den gut gefüllten Bars, Clubs und Restaurants  nicht wahrgenommen. Während unseres Aufenthaltes gab es allerdings eine Schießerei in der Innenstadt von Tulum. Die Umstände konnten wir in der Kürze der Zeit leider nicht mehr klären. Ein Mann wurde erschossen und eine Frau von einer Kugel im Bein getroffen. 

Eine Kontaktsperre wie zum Beispiel in Deutschland ließ sich in Mexiko nie durchsetzen. Zwar hatten Gewerbe, Hotels und Tourismus im Jahr 2020 für einige Monate geschlossen, was ebenfalls eine große Anzahl von Insolvenzen von kleinen Betrieben und eine Verschlimmerung der Armut im Land beförderte, private Kontakte unter den Menschen konnte die Regierung aber nie unterbinden. Derartige Beschränkungen ließen sich in diesem Land auch gar nicht umfassend kontrollieren. So fühlt man auch im Alltag wenig Zurückhaltung im sozialen Umgang - an Verordnungen wie die Maskenpflicht halten sich die Menschen, um Geldstrafen zu umgehen. Die gibt es bei Kontrollen seitens der Regierung in öffentlich zugänglichen Einrichtungen natürlich auch, nur finden diese selten statt und werden nach unseren Beobachtungen fair und individuell gehandhabt was die lokale Umsetzung angeht. Abseits der Kontrollen fallen die Masken gerne, und auch sonst wirkt das Tragen des MNS eher wie ein Alibi.


Insgesamt fühlte sich das Leben in Mexiko sehr normal an. Alles ist geöffnet und die Menschen erscheinen weder ängstlich noch zurückhaltend. Es tat gut, eine auf sozialer Ebene lebendige Gesellschaft zu spüren. Das ist uns in Europa durch Corona total abhanden gekommen - und es ist in Anbetracht der entstandenen, sozialen Gräben in den Ländern der DACH-Region mehr als unklar, ob wir diesen lebhaften Zustand wieder erreichen werden.


Rückflug, Einreise in die Schweiz (15.3.2021):


Für die Einreise in die Schweiz aufdem Luftweg ist seit Ende Februar 2021 ein negativer PCR-Test Pflicht. Dieser ist gemäß Informationen des Bundesamtes für Gesundheit (bag.ch) bereits beim Check-in am Abflugort vorzuweisen. Egal, ob man aus einem aus Sicht der Schweiz definierten Risikogebiet einreist oder nicht. Andernfalls ist es der Airline nicht gestattet, den entsprechenden Passagier an Bord des Flugzeuges zu lassen. Obwohl Mexiko derzeit nicht auf der Schweizer Liste der Hochrisikogebiete geführt ist, waren wir also verpflichtet, einen solchen Test am Check-in Schalter in Mexiko vorzulegen. Wenn man aus einem Risikogebiet einreist, sind zusätzlich zehn Tage Quarantäne einzuhalten - und scheinbar wird diese von den Behörden in der Schweiz auch recht sorgfältig kontrolliert. Unser ausgedrucktes, negatives Testergebnis von einem Labor in Tulum hatten wir leider auf dem Weg zu Flughafen verloren. Die E-Mail des Labors hatten wir noch nicht erhalten. Somit galt es beim Check-in, auf eine Ausnahme in der Corona-Verordnung der Schweiz zu verweisen, um an Ende an Bord des Airbus A-340 gehen zu können. 


Es gibt eine ganze Reihe von Ausnahmen von der Test- und Quarantäne-Pflicht. Unter anderem natürlich für Diplomaten und aus gesundheitlichen Gründen. Ist man Staatsbürger der Schweiz oder hat einen gültigen Aufenthaltstitel, bietet sich noch eine weitere Option. Mit dem Ausfüllen einer sogenannten Selbstdeklaration bescheinigt man auf einer DIN-A-4 Seite den Zollbehörden, dass man aus näher zu erläuternden Gründen nicht in der Lage war, vor dem Abflug einen Corona-Test durchführen zu lassen. Gründe hierfür können zeitlicher oder organisatorischer Art sein und sollen auf dem Formblatt kurz beschrieben werden - nachgeprüft werden die Angaben nicht. Ist man in der Schweiz angekommen, soll binnen 72 Stunden ein Nachtest vorgelegt werden. Dies geschieht in Eigenverantwortung des Reisenden und wird bei der Einreise am Zoll nicht systematisch abgefragt. Vornehmlich war diese Passage der Einreise-Verordnung wohl gedacht, um gestrandete Schweizer auch ohne COVID-Test rasch aus dem Ausland in die Heimat zu transportieren. Nicht wenige Reisende dürften sich diese Regelung jedoch auch zu Nutze machen, um Test-Kosten einzusparen.


Dieser erste interkontinentale Trip des Jahres zeigt, dass Reisen auch während der Corona-Pandemie möglich, leicht und bereichernd sein kann. Aus meiner Sicht bestand zu keiner Zeit ein höheres Risiko sich mit einer gefährlichen Krankheit zu infizieren, als bei meinen vorherigen Ausflügen in die Welt. In den vergangenen zehn Jahren habe ich mehrere hundert Flüge in verschiedenste Regionen absolviert. Auch in solche, in denen Ebola, Malaria, Gelbfieber, Unruhen, Gewalt oder andere Bedrohungen lauern, und auch mit Corona hat sich nichts an der Tatsache geändert, dass Leben immer ein Risiko darstellt. Vor allem, wenn man er-leben, er-fahren, dokumentieren und bewahren will, was dieser faszinierende Planet zu bieten hat.


Der Mensch sollte sich von absurden und verwirrenden Regelungen nicht davon abhalten lassen, die Welt anzuschauen. Nur so erkennt er wirklich, was es zu bewahren gilt. Bürokratie kann man überwinden, im Gegensatz zu Wissenslücken und einem Ozean der Hoffnungslosigkeit. Erst in der Fremde finden viele Menschen ihre innere Heimat, wie in Jack Londons Klassiker "Ruf der Wildnis". Dass der Massentourismus ein Umweltproblem darstellt, ist mir natürlich bewusst. Das ist aber eine anderen Diskussion. Hier geht es um Freiheit und die Erkenntnis, dass wir eine Einheit sind, eine Menschheit - egal welcher Hautfarbe, Religion oder politischer Überzeugung. Reisen und Austausch mit anderen Kulturen bringen uns als Spezies zusammen und helfen uns, einander zu verstehen. Das sollte nicht erschwert, sondern gefördert werden, wenn unseren Autoritäten etwas am Menschen liegt. Leider scheint das Gegenteil der Fall zu sein, verfolgt man die Pläne bezüglich digitaler Impfnachweise und Traveller-Apps, die eine massive Bedrohung für das Grundrecht auf Reisefreiheit darstellen - denn diese darf nicht an invasive Bedingungen gekoppelt sein. 


"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will." (Jean Jacques Rousseau)



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