Blog Post

regenauer.blog

Heute geschlossen wegen gestern

Egal, welche Sau in der heißen Jahreszeit medial durchs Dorf getrieben wird – es gilt, den Sommer 2021 zu nutzen, um Kräfte für das Kommende zu sammeln.


Tom-Oliver Regenauer | 27.06.2021

»Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt.« (Peter Bamm)


Es ist Sommer. Urlaubszeit. 2021. Letztes Jahr um diese Zeit glaubten viele noch, die Pandemie sei ausgestanden. Dass Lockdowns nicht mehr stattfinden. Jens Spahn bestätigte das öffentlichkeitswirksam. Doch es kam anders. Das »New Normal« macht seinem Namen seither alle Ehre. Kein Stein ist mehr auf dem anderen. Auch sind viele der als Verschwörungstheorien belächelten Befürchtungen eingetreten. Vom monatelangen Wellenbrecher-Lockdown, der eigentlich zwei Wochen dauern sollte, bis hin zum digitalen Impf-Pass oder den fortwährenden, evidenzlosen Einschränkungen fundamentaler Grundrechte.


In diesem Kontext betrachtet scheint das Auge des Sturms, also das Zeitfenster von Juli bis August oder September diesen Jahres, die letzte Chance darzustellen, noch einmal Kraft zu tanken, bevor der Virus-Wahn im Spätjahr mit voller Wucht zurückkommt. Und auch wenn das Corona-Kartell in Berlin den Menschen bereits zu Beginn der heißen Jahreszeit die Laune mit neuen Horror-Mutationen und Virus-Varianten vermiesen möchte, sollte man genau das nicht zulassen. Das vergangene Jahr war zehrend und die mentalen Batterien müssen zweifelsohne aufgeladen werden. Denn vermutlich steht uns ein noch »heißerer« Herbst ins Haus. Egal ob gesellschaftlich, ökonomisch, gesundheitlich, politisch oder militärisch – das dicke Ende kommt erst noch. (Vgl. Artikel: »Nach der Pandemie ist vor der nächsten Katastrophe«, regenauer.press vom 06.05.2021)


Daher ist Abstand vermutlich das Wichtigste. Abstand von Nachrichten, Social-Media-Beef, News-Tickern, Angstmacherei und Impf-Propaganda. Abstand von Smartphone und Bildschirmen aller Art. Weniger digital, mehr analog. Natur, frische Luft, Bewegung, anstatt voller Innenstädte und Kompensations-Käufen unter einem Pandemie-Regime, das gemäß RKI-Stufengrafik und mit 3G-Reglements gar keinen Normalzustand mehr vorsieht. Zudem wird jeder, der sich dem medialen Dauerfeuer für eine Weile entzieht, feststellen, wie wenig von der todbringenden Pandemie übrigbleibt, wenn TV und Internet aus sind.


»Es ereignet sich nichts Neues. Es sind immer dieselben alten Geschichten, die von immer neuen Menschen erlebt werden.« (William Faulkner)

 

So ist es im Grunde genommen. Geschichte wiederholt sich. Wie man an Corona sieht, in immer kürzeren Abständen. Daher ist es mehr als angebracht, sich jetzt für ein paar Wochen auszuklinken und die Dinge ihren perfiden Lauf nehmen zu lassen. Die Welt ist ja bereits untergegangen. Und um die zerfledderten Reste dessen zu verteidigen, was man vor dem Dauernotstand eine freiheitliche Gesellschaftsordnung nannte, braucht es spätestens im 4. Quartal 2021 viel Energie, Charakterfestigkeit, Humor und Durchhaltevermögen.


Außerdem wird es wohl zunehmend schwieriger werden, sich den Übergriffigkeiten des Staatsapparats zu entziehen, der nach erneuter Erweiterung des Infektionsschutzgesetzes am 25. Juni, den rechtlichen Grundstein für eine echte Impfpflicht gelegt hat. Mit Abstimmung um 0:15 Uhr. Nachts. Während der EM. Mit einer Beschlussvorlage für den Bundestag, die auf Seite 5 einer völlig zusammenhanglosen Anpassung des Stiftungsrechts versteckt war. Bundesregierung und Parlament ist offensichtlich peinlich, was sie da entscheiden. Sonst unternähmen sie nicht derartige, einem Rechtsstaat unwürdige Schritte, um ihr Handeln zu verschleiern und wichtige Gesetzesänderungen sang- und klanglos an der Bevölkerung vorbei zu ratifizieren.


Da also die Zukunft zumindest für Deutschland wenig Beruhigendes bereithält, sollte man die warmen Sommertage nutzen, um möglichst oft die Seele baumeln zu lassen. Wer in sich ruht, kommt deutlich besser mit einer turbulenten Außenwelt zurecht. Und dabei meint Urlaub aktuell nicht unbedingt Fernreisen. Aufgrund wechselnder Einschränkungen, Regeln, Impf- und Test-Voraussetzungen sowie eingeschränktem Erholungsfaktor, scheint Fliegen wenig erfreulich. Auch ich als ehemaliger Vielflieger, der aus geschäftlichen Gründen leicht über 50 internationale Flüge im Jahr absolvierte, habe mich darauf eingestellt, in den nächsten Jahren am Boden zu bleiben. Impf-Apartheid und biometrischen Überwachungswahn werde ich nicht durch Konformismus fördern. #ichmachdanichtmit.


Es geht bei Erholung, Urlaub und Reisen aber auch nicht primär um den Ort und räumliche Distanz zur Heimat. Es geht um innere Ausgeglichenheit, Reflexion und Selbsterkenntnis. Um produktives Nichtstun, wie Erich Fromm es auszudrücken pflegte.


»Der Sinn des Reisens besteht darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.« (Samuel Johnson)


Viele Menschen scheinen nur noch an möglichst exotische Ziele zu verreisen, um Fotos für ihren Instagram-Account zu sammeln. Dabei vergessen sie, zu erleben. Zu sein. Und dafür braucht es keine zehn Stunden Flugzeit oder eine Malediven-Insel. So plädiere ich vor allem für Urlaub vom System und seinen negativen Einflüssen. Für Digital-Detox, Ruhe, Zeit mit Familie und Freunden. Für Hobbys, Handwerk, Bodenständiges, das den Menschen erdet und wieder in Beziehung zu seiner natürlichen Umwelt setzt. Wer noch nach geeignetem Lesestoff sucht, findet vielleicht in diesem Artikel ein paar Anregungen. (Vgl.: »Einfach mal abschalten (Teil 1)«, regenauer.press vom 24.02.2021)


Ich selbst werde von Anfang Juli bis Ende August ebenfalls versuchen, möglichst wenig Zeit online zu verbringen. Im Verlauf des Jahres hat sich bereits ein beträchtlicher Vorrat an Büchern aufgehäuft, die ich lesen möchte. Dem werde ich mich widmen. Auch wenn ich diesen Sommer wohl weniger Zeit für Lektüre haben werde als sonst. Denn wir ziehen um. Weg aus Deutschland. Das ist zwar anstrengend, aber sehr analog, bodenständig und schlussendlich äußerst befriedigend. Wird die neue Umgebung doch dafür sorgen, dass sich künftig das gesamte Jahr etwas nach Ferien anfühlt. Nicht nur der Sommer.


Daher wird es im Sommer auch weniger Blog-Beiträge auf regenauer.press geben. Auch wenn Schreiben durchaus eine meditative Wirkung hat und mir hilft, mich zu entspannen, möchte ich mich in den kommenden Wochen weder mit der Pandemie noch mit Politik oder Wirtschaft befassen. Aus diesem Grund ist erst ab September 2021 wieder mit regelmäßigen Beiträgen auf der Webseite und meinen anderen Kanälen zu rechnen. Bis dahin dürfte sich auch deutlicher abzeichnen, welch dystopische Entwicklungen das Corona-Kartell im Spätjahr für uns bereithält


»Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man in den Urlaub fahren.« (Ephraim Kishon)


 

Foto: Markus Spiske @ unsplash

von Tom-Oliver Regenauer 15. November 2024
»Worte interessieren nur da, wo sie zu Taten führen«, notierte ich vor knapp 15 Jahren für einen meiner Texte. Gelten sollte diese Prämisse vor allem für Wahlversprechen. Doch die Geschichte zeigt, dass von den vollmundigen Zusicherungen eines Wahlkampfes nach Amtsantritt kaum etwas umgesetzt wird. Davon muss wohl auch in Bezug auf die US-Präsidentschaftswahl 2024 ausgegangen werden. Auch wenn viele immer noch auf eine »Trockenlegung des Sumpfes« hoffen. Ein Überblick.
von Tom-Oliver Regenauer 10. November 2024
Kognitive Kriegsführung und das letzte Gefecht der Spezies Mensch – mein Textbeitrag für die Erstausgabe der Vierteljahresschrift GEGENDRUCK. Verfasst im April 2024.
von Tom-Oliver Regenauer 27. Oktober 2024
»Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie verboten«. Dieser Satz bringt die Gemüter vieler Menschen in Wallung. Denn sie klammern sich verbissen an den Glauben, das System durch die Abgabe von Stimmzetteln verändern zu können. Sie erkennen nicht, dass Demokratie als Herrschaftssystem darauf ausgelegt ist, exakt das nicht zuzulassen. Ein charismatischer Vortrag des amerikanischen Voluntaristen, Autors und Filmemachers Larken Rose veranschaulicht, warum. Eine adaptive Übersetzung.
von Tom-Oliver Regenauer 20. Oktober 2024
»30x30« – unter diesem Label vermarkten die Vereinten Nationen ihr Biodiversitätsziel. Danach sollen 30 Prozent des Planeten bis 2030 als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Bei genauerer Betrachtung der organisatorischen Hintergründe erhärtet sich allerdings rasch der Verdacht, dass es den Akteuren nicht um Naturschutz geht, sondern um die Privatisierung – beziehungsweise Enteignung – planetarer Gemeinschaftsgüter.
von Tom-Oliver Regenauer 6. Oktober 2024
Die Herrschaftskaste beeindruckt nicht selten eher durch Stumpfsinn, Inkompetenz und Arroganz als durch überbordenden Intellekt. Dennoch gelingt es ihr, Ziele zu erreichen. Denn sie kollaboriert. Mittels Parteien, Stiftungen, NGOs und überstaatlichen Organisationen setzt sie gegen alle Widerstände eine transgenerationale Agenda um. Höchste Zeit, dass auch wir festhalten, was unsere Ziele sind. Dass auch wir eine Agenda definieren.
Share by: