Tom-Oliver Regenauer | 03.09.2023
In einer Welt, in der alles überwacht, aufgezeichnet, gespeichert und analysiert wird, in der Privatsphäre zum Luxusgut geworden ist, in der jede Handlung auf ihre Selfietauglichkeit hin überprüft wird, wo persönliche Räume ausgehöhlt werden und Autonomie kaum noch lebbar zu sein scheint, markiert sie den kümmerlichen Rest diskret erlebbarer Authentizität, der Menschen in der Postmoderne bleibt – die Sexualität. Das Intimleben des Hominiden ist die letzte Bastion zwischenmenschlicher Vertrautheit, der letzte Kokon nackter, ungezwungener Öffnung, der letzte physische Akt sozialen Miteinanders, den das Herrschaftssystem noch nicht vollends zu durchdringen und technokratisieren vermochte. Auch wenn manch einer wohl schon jetzt nicht einmal mehr dann er selbst ist, wenn er es sich selbst macht.
Doch auch diese letzte Grenze zwischen Innenleben und Außenwelt ist bedroht. Denn anstatt intime Räume zu bewahren, zu respektieren und zu schützen – der wichtigsten Grundregel gesellschaftlichen Zusammenlebens folgend: jeder hat das Recht, in Ruhe gelassen zu werden – besetzt der sozialarchitektonische Kulturmarxismus nun auch diese Domäne, presst das Thema mit abstoßender Wucht in den deutungselitär vordefinierten Debattenraum. LGBTQ+, Regenbogen-Revolution, Fetisch-Festivitäten, Porno-Pandemie, Frühsexualisierung der Adoleszenz. Medialer Overkill. Mit einer Aggressivität vorangetrieben, die vor allem den betroffenen Minderheiten zum Nachteil gereicht. Denn wie immer, wenn das System Minoritäten als Hebel für Transformation von oben missbraucht, ernten selbige vor allem Hass und Missgunst. Seit das Thema Sexualität unter dem Kampfbegriff »Gender Diversity« von transatlantischen Deutungseliten usurpiert wurde, schlägt der LGBTQ-Community, schlägt auch meinen homosexuellen Bekannten, die über Jahrzehnte frei, glücklich und sozial integriert leben konnten, anstelle von mehr Akzeptanz und Zuspruch nun zusehends mehr Ablehnung entgegen.
Wer sich eingehender mit der Historie der Queer-Theorie beschäftigt – siehe mein Text »Revisionismus unterm Regenbogen« – hat längst verstanden, dass es den Initiatoren dieser Bewegung nie um gesellschaftliche Akzeptanz für Randgruppen oder Gleichberechtigung für Minderheiten ging. Denn die Pioniere dieser gesellschaftlichen Strömung, zum Beispiel Magnus Hirschfeld (1868 - 1935) oder John Money (1921 - 2006), waren durchweg überzeugte Eugeniker und Pädophile. Unter dem Vorwand, Forschung zu betreiben und sich um Inklusion zu bemühen, versuchten sie, gesellschaftliche Akzeptanz für fragwürdige sexuellen Präferenzen und Perversitäten zu generieren. Dass dieses Ansinnen mittlerweile Früchte trägt, erkennt man an der Omnipräsenz, die das Thema »Gender-Diversität« zwischenzeitlich im öffentlichen Raum einnimmt.
Längst sind es nicht mehr zuvorderst Aktivisten, Vereine, Initiativen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich für eine breite Durchsetzung der Queer-Theorie einsetzen. Der Staat hat das Thema für sich entdeckt – als weiteren Keil, der sich zwecks »Divide et impera« in die Bevölkerung treiben lässt. Auch die Wirtschaft forciert die Agenda, wirbt penetrant, und in der Regel zum eigenen Nachteil, für die aggressiv-dogmatisch auftretende LGBTQ-Community. Wie ich in meiner Analyse »Gekaperte Konzerne« beschrieben habe, werden Großunternehmen von der Human Rights Campaign (HRC) und ihrem Corporate Equality Index (CEI) zu geschäftsschädigendem, autodestruktivem Verhalten gezwungen. Doch eine Alternative gibt es nicht. Denn praktisch alle multinationalen Konzerne werden von BlackRock und seinen diversen Investmentvehikeln kontrolliert. Und für Larry Fink – CEO von BlackRock und der wohl mächtigste Finanzmogul unserer Zeit – ist klar: keine Investments ohne gutes CEI-Rating. Fink macht keinen Hehl daraus, dass man die von den Deutungseliten gewünschten Veränderungen »erzwingen muss«, wie unter anderem seine Äußerungen bei einer Podiumsdiskussion der New York Times belegen.
Als wäre es nicht bereits verstörend genug, dass eine transformative Agenda, die maßgeblich von Eugenikern und Pädophilen konzipiert wurde, derzeit Schlagzeilen, Marketing-Kampagnen, politische Debatten und zunehmend auch das Straßenbild bestimmt – bemächtigten sich die treibenden Kräfte hinter der Queer-Propaganda nun auch des Bildungswesens. Kinder und Jugendliche werden in nie dagewesenem Ausmaß verwirrender Gender-Equality-Indoktrination ausgesetzt. Entsprechend obszöne Inhalte nehmen verstärkt Einzug in Lehrpläne. Vor allem in den USA. Manches Buch, das nun Teil des Curriculums diverser amerikanischer Schulen ist, enthält derart frivole Darstellungen, dass man nicht umhin kommt, es als Pornographie zu bezeichnen. Bei einer Analyse der Treiber hinter diesen Entwicklungen wird schnell deutlich, dass die federführenden Institutionen und Organisationen auf dem Bildungssektor – entgegen deren rosaroten Frohsinn und regenbogenfarbene Glückseligkeit insinuierenden Beteuerungen – mitnichten das Kindeswohl, Gleichstellung von Minoritäten und eine inklusivere Gesellschaft im Sinne haben.
Tonangebend ist in diesem Bereich die 1945 gegründete UNESCO, die für Erziehung, Wissenschaft und Kultur zuständige Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN). Schon in den Anfangsjahren offenbarten die theoretischen Fundamente des zunächst in London und später in Paris ansässigen UN-Spin-offs, wes Geistes Kinde es ist. Festmachen lässt sich das unter anderem an der Tatsache, dass die UNESCO ab 1946 von Julian Huxley geleitet wurde. Huxley war Globalist, überzeugter Eugeniker und Opponent des Konzepts der natürlichen Selektion. Er leitete von 1937 bis 1944 sowie von 1959 bis 1962 die British Eugenics Society, die sich ab 1988 The Galton Institute nannte – und bis heute in London unter der Bezeichnung Adelphi Genetics Forum firmiert.
Die historischen Dokumente der British Eugenics Society verwaltet im Übrigen die »Wellcome Collection«, das hauseigene Archiv des mächtigen Wellcome Trust, dem im Zuge des mRNA-Rollouts in der Corona-Krise eine führende Rolle zukam. Huxley prägte darüber hinaus den Begriff Transhumanismus und war 1961 Mitgründer des World Wildlife Fund, einer äußerst zweifelhaften NGO, die im Jahr 2015 das erstaunlich »weitsichtige« Krisen-Planspiel Food Chain Reaction veranstaltete, bei dem die letalen Auswirkungen globaler Lebensmittelengpässe simuliert wurden. Motto des Events: »Volatilität ist das neue Normal«. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Schon in seiner ersten offiziellen Publikation – »UNESCO: Its Purpose And Philosophy« (1947) – advoziert Julian Huxley für eine Weltregierung (S. 13) sowie für die Applikation eugenischer Konzepte (S. 18 ff, S. 21 ff) auf globaler Ebene, um Schwächen der menschlichen Spezies und ihrer verschiedenen Rassen per elitärer Intervention in den Griff zu bekommen. Vor diesem Hintergrund muss also bereits die Intention der UNESCO, die derzeit mit dem Hochglanzprogramm »Comprehensive Sexuality Education« (CSE) den Bildungssektor penetriert, kritisch hinterfragt werden. Was da als lehrplanbasierter Prozess beworben wird und die emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten Heranwachsender verbessern soll, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als zwielichtige Agenda elitärer Kreise, deren Begeisterung für Eugenik und Pädophilie nicht von der Hand zu weisen sind.
Doch damit nicht genug. Denn für ihre CSE-Initiative, die derweil längst in alle Bereiche gesellschaftlicher Kohabitation vorstößt, kollaboriert die UNESCO eng mit zwei weiteren fragwürdigen Organisationen, die jeweils führende Rollen bei der Entwicklung der Lehrinhalte spielen. Zunächst wäre da das Guttmacher Institute, eine als Forschungseinrichtung und Policy-Organisation auftretende NGO, die 1968 von der Planned Parenthood Federation of Amercia (PPFA) gegründet und im Jahr 1977 als eigenständige Organisation ausgegliedert wurde. Die PPFA, zeitweise geleitet von Bill Gates’ Vater William Henry Gates, ging aus der 1916 von Margaret Sanger (1879 - 1966) ins Leben gerufenen und geleiteten American Birth Control League hervor und verfügt über jährliche Budgets von über eine Milliarde US-Dollar (Fiskaljahr 2011/2012). Sanger war eine strikte Verfechterin der Eugenik und engagierte sich zeitlebens für Zwangsterilisation und Geburtenkontrolle von »minderem Leben«.
Das deutsche Pendant zur PPFA – und ebenfalls von Margaret Sanger initiiert – ist die 1952 in Kassel gegründete »Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung« – besser bekannt unter dem Namen pro familia. So steht das Guttmacher Institute in einer lange Reihe von Organisationen, die ungeniert Eugenik und Rassenlehre das Wort reden. Gleich und gleich gesellt sich gern, möchte man bemerken, wenn die UNESCO gemeinsam mit dem Guttmacher Institute Strategiepapiere mit Titeln wie »From ideas to action« (2019) erarbeitet, um »Barrieren gegen eine freizügigere Sexualerziehung in Schulen zu überwinden«.
Die zweite und in punkto Frühsexualisierung von Kindern einflussreichste Organisation, mit der die UNESCO zusammenarbeitet, um ihre CSE-Agenda international voranzutreiben, ist das 1947 gegründete und maßgeblich von der Rockefeller Foundation finanzierte Kinsey Institute. Beide Organisationen – Guttmacher- und Kinsey-Institute – sind seit geraumer Zeit eng mit der UN verbunden, erhielten einen »Special Consultative Status« als vertrauenswürdige Berater von UN, UNESCO, WHO, UNICEF und ECOSOC, die in jüngerer Vergangenheit allesamt eigene Papiere zum Thema CSE publizierten. Vor allem in Bezug auf das Kinsey Institute erscheint dieses »Vertrauen« mehr als verwunderlich. Veröffentlichte doch das renommierte TIME Magazine bereits am 14. April 1980 einen Artikel namens »Attacking the Last Taboo« (D., Das letzte Tabu angreifen), in dem Kinsey-Institute-Forscher vehement für die gesellschaftliche Akzeptanz von Inzest eintreten.
In den Vereinigten Staaten wehrt man sich seit geraumer Zeit gegen den massiven Einfluss des Kinsey Institute auf das Bildungswesen. Ein Zusammenschluss von US-Bürgerrechtlern hat die Initiative »Stop the Kinsey Institute« ins Leben gerufen und wirbt dafür, der Organisation den Status einer bei der UN akkreditierten NGO abzuerkennen. In einem Beitrag auf ihrer Interpräsenz schreibt die Gruppierung über Alfred Kinsey:
»Kinseys persönliche Faszination für alle Arten von sexuellen Handlungen sowie seine eigenen, gut dokumentierten sexuellen Fetische und Gewohnheiten (einschließlich der Ausübung sadomasochistischer, homosexueller, ehebrecherischer und voyeuristischer Verhaltensweisen) hatten großen Einfluss auf die Gründungsphilosophie des Kinsey-Instituts und die Art der Sexualforschung sowie die Entwicklung ihres typischen, nicht wertenden Ansatzes zur Erforschung menschlicher Sexualität. (…) Mit der Unterstützung und Reputation der Indiana University sowie der Finanzierung durch das Rockefeller Institute führte Kinsey seine pseudowissenschaftliche Forschung zur menschlichen Sexualität durch und versuchte der Welt zu beweisen, dass Kinder von Geburt an sexuell sind – und dass promiskuitives Sexualverhalten aller Art und in jedem Alter eine grundlegende Veranlagung sei; daher sei es normal und gesund. Diese falsche Philosophie lieferte die philosophische Grundlage und Begründung für höchst umstrittene, umfassende Sexualerziehungsprogramme, die Kindern jeden Alters beibringen, dass sie ein Recht auf sexuelles Wissen und sexuelles Vergnügen haben, und die Kindern bereits im Alter von fünf Jahren beibringen, dass sie durch Masturbation Selbstvergnügen erfahren können. Die Ergebnisse des Kinsey-Instituts zur menschlichen Sexualität, die ursprünglich in »Sexual Behavior in the Human Male« und »Sexual Behavior in the Human Female« (gemeinsam bekannt als »The Kinsey Reports«) veröffentlicht wurden, wurden zur Förderung von Pädophilie, Inzest, Abtreibung, Homosexualität, Promiskuität, Ehebruch (…) herangezogen.«
Analysiert man die Ausführungen in Kinseys Buch »Sexual Behavior in the Human Male«, müssen in der Tat massive Zweifel an Kinseys Intention und der Validität seiner vermeintlichen Forschungsergebnisse aufkommen. Schon die Art und Weise, wie diese zustande kamen, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Denn um seine Kernthese zu untermauern – dass Menschen ab Geburt sexuelle Empfindungen wahrnehmen – führte Kinsey hunderte Versuche mit Kindern im Alter von fünf Monaten bis vierzehn Jahren durch. Für diese Versuche sammelte Kinsey Informationen, Daten und Erfahrungsberichte von männlichen Probanden, häufig Gefängnisinsassen und verurteilte Sexualstraftäter, die Minderjährige missbrauchten. Er vergab »Forschungsaufträge« an Pädophile und erklärte ihnen, auf was im Rahmen der »Untersuchungen« zu achten sei. Und auch er selbst legte Hand an, zahlte Eltern Geld, um ihre Kinder zu »benutzen«, missbrauchte Kinder im Namen der Forschung. Auf dem Sofa im Dachgeschoss seines Hauses und in schalldichten Räumen seines Institutes. Um zu belegen, dass der Mensch ab seiner Geburt Freude an sexueller Interaktion empfindet, untersuchte Kinsey, wie häufig die hilflosen Opfer zum »Orgasmus« kamen – und wie lange die sexuelle Interaktion oder Penetration andauern musste, um diesen herbeizuführen.
Als »Orgasmus« zählten für Alfred Kinsey dabei auch das Schreien und Weinen, das Abwehrverhalten und Schlagen des erwachsenen männlichen »Sexualpartners«.
Dokumentiert sind diese pädophilen Vergehen unter dem Deckmantel der Wissenschaft in Tabelle 34 des vorgängig erwähnten Machwerks. Die tabellarische Übersicht zeigt beispielsweise, dass ein zweijähriges Kind binnen 74 Minuten achtzehn Orgasmen erlebt haben soll. Was für Qualen es dabei über sich hat ergehen lassen müssen, möchte man sich kaum vorstellen. Wohlwissend, dass diese Methoden Kritiker und die Justiz auf den Plan rufen würden, wären alle Details bekannt, hält das Kinsey Institute bis heute alle Rohdaten unter Verschluss. Originaldokumente wurden der Öffentlichkeit zu keinem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt. Und auch die Pädophilen, mit denen das Institut eingesteht, zu Forschungszwecken zu kollaborieren, werden bis anhin geschützt.
»Stop the Kinsey Institute« führt dahingehend in seinem »Kinsey Brief« aus:
»Die Sexualforschung des Kinsey Institute wurde von qualifizierten Forschern weitgehend abgelehnt, weil sie nicht einmal Minimalstandards eines anerkannten Forschungsdesigns entsprach. Beispielsweise wählten Kinsey und sein Team vorsätzlich nicht repräsentative, sexuell abnorme Forschungsthemen aus – und Personen, von denen viele verurteilte Sexualstraftäter waren, die in Gefängnissen befragt wurden. Anschließend versuchte Kinsey, Rückschlüsse auf die Verbreitung dieser abweichenden Verhaltensweisen in der gesamten US-Bevölkerung zu ziehen. Dies geschah eindeutig im Bemühen, ungesundes, abnormales und extremes Sexualverhalten zu normalisieren. (…) Pädophile Gruppen nutzen noch immer die fehlerhaften Forschungsergebnisse des Kinsey Institute, um Sex zwischen Erwachsenen und Kindern zu verteidigen. Es überrascht nicht, dass Gruppen wie die berüchtigte »North American Man Boy Love Association« (NAMBLA) Kinseys Schriften und Forschungsergebnisse nutzen, um sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern zu rechtfertigen.«
Organisationen wie NAMBLA und derartige Forschung gab und gibt es natürlich auch in Deutschland. Zum Beispiel die »Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität« (AHS), die aus der 1983 aufgelösten »Deutschen Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie« hervorging und bis heute für die gesellschaftliche Akzeptanz und Legalisierung von Sex mit Minderjährigen wirbt. Innerhalb der Grünen existierte bis 1987 die »Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle«, die »mehr Einfluss hatte, als die Partei heute glauben machen will«, wie es die taz in einem Artikel vom 12. Mai 2013 formulierte. Sie alle bezogen und beziehen sich bei Rechtfertigungsversuchen ihrer Perversionen, Neigungen und kriminellen Vergehen bevorzugt auf die pseudo-wissenschaftlichen Erkenntnisse von Alfred Kinsey.
Aufgrund der verstörenden Historie und der Kontroverse um den Gründer hat das Kinsey Institute die Öffentlichkeitsarbeit frühzeitig an andere Organisationen delegiert, die heute auf Basis von Kinseys Schriften den gesellschaftlichen Diskurs beeinflussen. So verbreitet heute unter anderem SIECUS – der »Sexuality Information and Education Council of the United States« – die kruden Thesen des Kinsey Institute. Gegründet wurde SIECUS im Jahr 1964 von Mary Calderone, der ersten weiblichen Direktorin von Planned Parenthood, einer strengen Verfechterin zentralisierter Geburtenkontrolle. Ein weiteres SIECUS-Gründungmitglied war Alfred Kinseys persönlicher Co-Autor, Wardell Pomeroy, der zuvor als leitender Direktor dem Kinsey Institute vorstand.
Doch nicht jeder lässt sich von Verschleierungstaktik, strukturellen Scharaden und Tarnorganisationen blenden. Bereits im Jahr 2004 warnten die über 2.000 US-Staatsrechtler von ALEC (The American Legislative Exchange Council) vor dem massiven Einfluss der Lehren des Kinsey Institute auf die amerikanische Gesetzgebung und veröffentlichten ein Papier mit dem Titel »Restoring Legal Protections for Women And Children: A Historical Analysis of The States’ Criminal Codes«, welches darlegt, wie massiv die Gesetzgebung für Straftatbestände wie Sodomie, Vergewaltigung, Pädophilie und sexuelle Belästigung unter dem Einfluss von Kinseys Thesen über die Jahrzehnte aufgeweicht wurde.
Ungeachtet dieser mehr als irritierenden Tatsachen, trotz zivilgesellschaftlichem wie medialem Gegenwind engagierter Eltern, Missbrauchsopfer und Bürgerrechtler sind es weiterhin Kinseys Schriften, auf deren Basis SIECUS, Planned Parenthood und das Guttmacher Institute heute die Vereinten Nationen beraten. Und wer dieser Tage Sexualtherapeut zu werden gedenkt, durchläuft noch immer eine in weiten Teilen von Kinseys Thesen dominierte Ausbildung. So nimmt es kaum Wunder, dass auch das invasive CSE-Programm der UNESCO sich an diesen Inhalten orientiert und sie folglich Einzug ins Klassenzimmer halten.
So bitter diese Pille für jene (jungen) Menschen zu schlucken sein mag, die guten Glaubens für körperliche Selbstbestimmung kämpfen, für mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transsexuellen – sie tun dies in verblendetem Aktionismus, als Erfüllungsgehilfen einer Prädatorenkaste, die sie benutzt und danach fallen lässt.
Sowohl CSE-Programm als auch Queer-Theorie und LGBTQ-Agenda fußen auf einem theoretischen Unterbau, der Partikularinteressen von Eugenikern, pädophilen Kreisen und Rassisten ventiliert. Ein kurzer Blick auf die Kernpunkte des CSE-Programms verdeutlicht die frappierenden Parallelen zu Kinseys Ansätzen. Da wird postuliert, dass nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, regelmäßige sexuelle Interaktion erfahren müssen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Dass auch Kleinkinder das Recht auf sexuelle Befriedigung haben – und dieses »fundamentale Menschenrecht« andere Rechte aufhebt. Dass Kinder ein Recht auf Abtreibung haben, auf sexuelle Kontakte gegen den Willen ihrer Eltern. Und dass diese dagegen nichts zu unternehmen haben. Dass schon Kleinkinder Heterosexualität aktiv bekämpfen und für ihr Recht eintreten sollen, divers zu sein.
In der digitalen Bibliothek der UNESCO finden sich unzählige Dokumente, Anleitungen und Präsentationen zum Thema CSE, allesamt bunt, visuell ansprechend und harmlos daherkommend, mit nichtssagenden Wohlfühlphrasen durchsetzt. Oft mit einem Fokus auf den ahnungslosen Nachwuchs armer Länder. Wer zwischen den Zeilen lesen und die flauschig aufgehübschten Worthülsen zu dechiffrieren vermag, detektiert jedoch rasch den dunklen Kern der »neuen Sexualkunde«. Man kennt die ad absurdum geführte Rhetorik von der irreführenden Buzz-Word-Prosa der Pharmaindustrie – Rechte sind eigentlich Pflichten. Sicher bedeutet unsicher. Lockdowns stehen für Freiheit. Hass für Solidarität. Und wenn etwas als unwahrscheinlich bezeichnet wird, kann man relativ sicher sein, dass es zwei Wochen später eintritt.
Eltern mit schulpflichtigen Kindern sollten sich demzufolge intensiv mit den Lerninhalten auseinandersetzen, die nun im Rahmen von CSE und UN Education 2030 vermittelt werden, diese kritisch hinterfragen und sie mit den haarsträubenden Thesen des pädophilen Alfred Kinsey abgleichen. Denn neben irrlichternder Prophetie zur künftigen Rolle der Eltern, die die Erziehung ihres Nachwuchses zusehends in die Hände des Staatsapparates legen sollen, überschreitet vor allem die postmoderne Sexualkunde, die derzeit zum globalen Standard ausgebaut wird, mehr als nur eine rote Linie.
Es hat schlichtweg nichts mit Bildung, Progressivität oder Inklusion zu tun, wenn Kinder im Alter von null bis fünf Jahren ihr Geschlechtsteil entdecken sollen, wenn Fünf- bis Zehnjährige sich – gar unter Anleitung Dritter – mit Pornographie und Masturbation auseinandersetzen müssen und Heranwachsende ab zehn von Aufsichtspersonen und Lehrkörper zur sexuellen Interaktion mit Gleichaltrigen ermutigt werden.
Ich bin in einem sehr toleranten Haushalt aufgewachsen. Homosexualität war nie ein Tabu. Wenn gleichgeschlechtliche Paare bei uns zu Gast waren, habe ich als Kind neugierig Fragen gestellt. War irgendwie fasziniert. Meine Eltern hatten stets ein offenes Ohr für meine diesbezüglichen Anliegen, sprachen ungeniert über alles, was ich in diesem Kontext wissen wollte. Allerdings habe dabei ich das Tempo vorgegeben, nicht der Staat oder eine supranationale Indoktrinationsmaschinerie. Und das war gut so.
Vorbei die Zeiten, in denen man verschmitzt das erste Sexheftchen in Händen hielt, unschuldig die erste Jugendliebe erfahren, behutsam den eigenen Körper entdecken und mit verständnisvollen Erziehungsberechtigten über Sexualität sprechen konnte. Biologieunterricht, in dem nüchtern die Fakten in punkto Reproduktion dargelegt wurden – passé. Nach Auffassung der UNESCO ist die Jugend jetzt »Switched on«, informiert sich im digitalen Raum über fluide Geschlechter, Sexualpraktiken, Sexspielzeug, Abtreibung und ihre diesbezüglichen Rechte. Die rapide Abkapselung vom Elternhaus wird positiv konnotiert dargestellt, der Familienverbund dagegen als altbacken. So verkommt das behutsame Erkunden zwischenmenschlicher Nähe in der Adoleszenz nicht nur zum lieblos-technokratischen Akt, die CSE-Agenda eliminiert darüber hinaus auch den letzten Rest von Privatsphäre, der einem menschlichen Wesen im Überwachungskapitalismus bleibt.
Dass dem Staat so auch die Türe zum elterlichen Schlafzimmer geöffnet wird, ist dabei nicht einmal das Verwerflichste – am bedenklichsten erscheint der Umstand, dass die aggressive Frühsexualisierung der Jugend die Romantik raubt, die Chance auf ein von Empathie und Authentizität geprägtes Liebesleben, die Möglichkeit auf eine Zukunft in wertebasierten, von Respekt und Vertrauen getragenen Beziehungen. Denn diese sind angesichts der transhumanistischen Prämissen der Deutungseliten künftig wohl nicht mehr vorgesehen. Aus diesem Grund muss der generationsübergreifend angelegten Assimilation des Sexuallebens durch das supranationale System hier und jetzt Einhalt geboten, der Transhumanismus abgelehnt werden – denn die Kinder von heute sind die Eltern von morgen.
Bild: Hanna Barczyk @ NPR