Tom-Oliver Regenauer | 19.01.2021 | Lesezeit: ~9 Minuten
Eines vorweg, ich bin absolut kein Impfgegner. Im Gegenteil. Schutz vor Wundstarrkrampf und Polio war ein Gewinn für die Menschheit. Heute ist die Kinderlähmung so gut wie ausgerottet. Vor meinen diversen Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika habe ich mich stets über die jeweiligen Risiken informiert, und mich, wenn geboten, entsprechend impfen lassen. Gelbfieber, Malaria, Diphtherie, Tuberkulose – alles Krankheiten, die man sich aufgrund der hohen Mortalitätsraten unter keinen Umständen einfangen möchte.
Allerdings war in den besagten Fällen die Wirkung der Impfung klar. Der Impfstoff gegen Gelbfieber zum Beispiel ist ein abgeschwächter Lebendimpfstoff. Er löst eine Immunantwort aus. Aber ohne, dass die Krankheit zum Ausbruch kommt. Die Impfung war zunächst in einem Rhythmus von zehn Jahren empfohlen. Gegenwärtig empfiehlt die WHO nur noch eine Dosis. Sie geht davon aus, dass dies für einen lebenslangen Schutz ausreicht. Man ist also immun und wird die Krankheit nicht bekommen. So habe ich »Impfschutz« bisher definiert und als sinnvoll erachtet. Außerdem oblagen Risikobewertung und Entscheidung mir selbst, und als Kind meinen Eltern.
Beim hastig entwickelten COVID-19 Impfstoff sehen wir uns einer gänzlich anderen Situation ausgesetzt. So gut wie nichts von dem, was für die Gelbfieber-Impfung gilt, trifft auch hier zu. Weder was die Wirkungsweise angeht noch in Bezug auf die Sicherheit. Und auch die Entscheidungshoheit, und damit das Recht auf körperliche Unversehrtheit, stehen zur Diskussion.
Die Bundesregierung hat während der Corona-Krise vor allem zwei Versprechen gemacht – und sie mittlerweile gebrochen:
Erstens: Von den Entscheidern in Regierung und übernationalen Organen wurde uns die COVID-19-Impfung bisher als das Allheilmittel angepriesen, als »der« Königsweg aus Corona-Krise und Lockdown-Modus. Wenn die Impfung da ist, kehrt das normale Leben zurück, so der offizielle Kurs seit Mitte 2020.
Zweitens: Es wird keine Impfpflicht geben, auch nicht indirekt. Etwaige Bedenken dahingehend wurden von Regierungsvertretern regelmäßig mit dem Verweis auf die Grundrechte zerstreut. Nun hören wir diese Woche von Außenminister Heiko Maas, dass er Privilegien für geimpfte Personen fordert – im Umkehrschluss also Nachteile und die Einschränkung wesentlicher Grundrechte für die Menschen, die eine rasche Impfung in diesem Fall als zu unsicher erachten. Eine indirekte Impfpflicht, nichts anderes.
Grund- und Freiheitsrechte an die Erfüllung von derlei Anordnungen zu koppeln, ist inakzeptabel für eine demokratische Gesellschaft. Maas müsste eigentlich sofort zurücktreten, auch wenn er wahrscheinlich nur der mediale Vorreiter für dieses Thema war.
Die Regierung ist also in beiden Punkten mehr als unglaubwürdig. Sie lügt.
Selbst eine direkte Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wird mittlerweile offen thematisiert, weil die Impfbereitschaft geringer ausfällt als angenommen, vor allem unter medizinischem Personal. Wenn solche Themen von einzelnen Politikern im medialen Diskurs erst einmal aufgebracht werden, kann man davon ausgehen, dass es Absichten in dieser Richtung gibt und das Thema bald wieder auf der Agenda steht. Dieses Handlungsschema der Regierenden konnte man in den letzten Monaten oft genug verfolgen – während soziale und politische Tabus reihenweise zu fallen scheinen.
Der Staat bewegt sich in Richtung Übergriffigkeit. Das gilt für das Thema Impfzwang genauso wie für andere Repressalien gegen Nonkonformismus. Dafür sprechen auch zentrale Sammelstellen für Personen, die sich nicht an Quarantäne-Auflagen halten. Das erinnert an politische Ideologien, die mit Demokratie nichts zu tun haben.
Außerdem, die Regierung wäre aufgrund ihrer desaströsen Beschaffungslogistik nicht einmal in der Lage, große Teile der Bevölkerung zeitnah zu impfen, wenn die Bereitschaft flächendeckend vorhanden wäre. Wenn gemäß Regierung, WHO, sowie unzähliger weiterer Impf-Advokaten, die COVID-19 Impfung der einzige Weg aus dieser tiefen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Krise wäre, müsste die Bundesregierung dann nicht allein aufgrund ihres Scheiterns in der Organisation zurücktreten?
Werden uns also die Impfstoffe die Normalität zurückbringen? Ein paar einfache Fragen – und die verwirrenden Antworten dazu:
Ist man nach der Impfung immun? – Nein, man kann immer noch krank werden.
Kann man danach den Lockdown beenden und sein Geschäft wieder öffnen? – Nein.
Kann man nach der Impfung aufhören die Maske zu tragen? – Nein.
Kann man nach der Impfung noch andere anstecken? – Ja.
Kann man nach der Impfung die soziale Distanz beenden? – Nein.
Können geimpfte Personen sich versammeln, an Veranstaltungen teilnehmen? – Nein.
Stellt die Impfung die Reisefreiheit der Menschen wieder völlig her? – Nein.
Wenn meine Oma und ich geimpft sind, kann ich sie dann wieder umarmen? – Nein.
Worin liegt dann der Wert einer Impfung? – Das Virus ist voraussichtlich nicht tödlich.
Gibt die Impfung absolute Sicherheit, nicht an COVID-19 zu sterben? – Nein.
Wenn die Letalität derart gering ist, wie bei Corona, warum dann impfen? – Für andere.
Ist garantiert, dass ich andere nach der Impfung nicht anstecken kann? – Nein.
Das Virus ist <1% tödlich, aber bei >3% der Geimpften gibt es Komplikationen? – Ja.
Gibt es eine Haftung der Hersteller für Impfschäden? – Nein, die sind gesetzlich geschützt.
Gibt es Informationen über Langzeitschäden? – Nein. Langzeittests der Firmen laufen noch.
Unerklärlich ist im Lichte dieser Umstände, dass in den Leitmedien ein fast ausschließlich positiver Kanon in Bezug auf die Impfkampagne zu vernehmen ist. Selten ein Wort zu den mannigfaltigen Problemen, Sterbefällen und sonstigen Komplikationen, die durch die übereilt zugelassenen Impfstoffe entstehen. Apotheker und soziale Einrichtungen werden direkt angegangen, um die Impfbereitschaft zu vergrößern, sie sollen Bedenken nicht ansprechen und die Patienten aktiv zur Impfung motivieren. Ein Ex-Mitarbeiter des Impfstoff-Herstellers Moderna hat unlängst in einem Interview festgestellt, dass sein früherer Arbeitgeber einer Investment-Firma gleicht, die nun eher zufällig ein Produkt auf den Markt bringen konnte. Das Investment rechnet sich wahrscheinlich, wir dürfen künftig mit einer Frequenz von 6-12 Monaten für die Auffrischungsimpfungen rechnen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich nicht um eine Impfung handelt, wie ich sie bis dato verstanden habe. Man weiß primär, dass man nichts weiß. Es ist abstrus. Wie ein 74-seitiges Dokument des Robert-Koch-Instituts vom 8. Januar 2021 selbst feststellt, ist die Wirksamkeit bei Personen über 75 Jahren »nicht mehr statistisch signifikant« feststellbar. Sprich: Es ist unwahrscheinlich, dass es hilft. Trotzdem verfolgt man stoisch einen eingeschlagenen Kurs. Das ist sinnbildlich für die gesamte, feudal wirkende Corona-Politik der Bundesregierung. So agiert man nur aus Angst, Panik und Ignoranz– oder mit Absicht und aus Gier.